Hier in Bayern gibt es für Legastheniker an der Schule Notenschutz und Nachteilsausgleich. Nun musste ich in Gesprächen mit Lehrern schon öfters (für meinen Geschmack zu oft) hören, die Kinder würden sich letztendlich auf diesen Begünstigungen ausruhen und wären der Meinung, sie müssten nichts mehr tun. Ist doch der Hammer.
Also, mein Sohn hatte über mehrere Jahre hinweg im Prinzip eine zusätzliche Schulstunde in Form der Legasthenietherapie.
Er muss zu Hause erst mal sämtliche Hefteinträge überprüfen, oftmals nochmals machen weil unleserlich, oder Fehlendes ergänzen; hierzu braucht er natürlich die Einträge eines Klassenkameraden.
Er muss den Stoff der Stunde oftmals daheim neu erarbeiten. Wurden viele Hefteinträge gemacht, konnte er dem Unterricht nicht folgen, und beim Schreiben hat er keine Zeit auf den Sinn des geschriebenen zu achten.
Hausaufgaben dauern länger, weil ganz viel verbessert werden muss.
Wörter lernen dauert viel länger, können nicht einfach nur angeschaut werden, sondern müssen mit den unterschiedlichsten Methoden mühselig erarbeitet werden.
Ich könnte die Liste noch fortsetzen.
Und bei diesem Mehraufwand, den ein Legastheniker betreiben muss, wird er auch noch von "Pädagogen" als faul abgestempelt.
Wohlgemerkt, es gibt auch Positives von Lehrern zu berichten. Aber ein negativer Kommentar prägt sich bei den Kindern doch eher ein, als ein Lob.